Von Majara Molupe
MASERU (IDN) – Die Vereinten Nationen sind in Lesotho angetreten, dem Berg-Königreich zu helfen, die Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen und speziell das Ziel eins: Beendigung der Armut in all ihren Erscheinungsformen, einschließlich extremer Armut, in den nächsten 15 Jahren mit der Absicht, die Agenda 2030 zu erfüllen, welche 17 Ziele umfasst, die von den UN-Mitgliedsstaaten am 25. September 2015 angenommen wurden.
Sylvia Tiisetso-Khabele, freiwillige UN-Helferin bei UN-Communications sagte IDN, dass die Schlüssel-Prioritäten der Weltorganisation hinsichtlich der SDGs 2016 darin bestehen, die nationalen Kapazitäten und die des UN-Systems zur Umsetzung der Agenda 2030 zu stärken.
“Wir werden die Regierung bei der Fertigstellung des Reports über die Millennium Entwicklungs-Ziele (Millennium Development Goals – MDGs) unterstützen, der auch die gewonnenen Erkenntnisse widerspiegeln soll und wie diese bei der Umsetzung der Verwirklichung der SDGs berücksichtigt werden können“, erklärte sie.
Dem jährlichen UN-Länderbericht 2015 für Lesotho zufolge wird ausgewiesen, dass trotz der kürzlich erfolgten Aufwertung des Landes zu einem Land mit mittlerem Einkommen (Middle Income Country – MIC) Armut und Ungleichheit nach wie vor chronische Herausforderungen darstellen: 57,1% der Bevölkerung leben in Armut, wobei sie in den ländlichen Gebieten weit verbreitet ist.
“Das Land braucht ein integratives Wachstum und eine stärkere Beteiligung des privaten Sektors um die Basotho, vor allem die jüngeren von der Armut befreien zu können, da mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter 24 Jahre alt ist“ sagte sie. Die Basotho sind ethnisch eine Bantu-Gruppe, deren Vorfahren etwa seit dem 5. Jahrhundert im südlichen Afrika gelebt haben”, so Tiisetso-Khabele.
Die UN-Agenturen spielen eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Länder bei der Umsetzung der SDGs, deren Einbeziehung in ihre nationalen Pläne und Politiken sowie deren Umsetzung. Um die Länder bei der Realisierung der Agenda für nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu unterstützen hat das UN-System ein Leitinstrument, bezeichnet als MAP (Mainstreaming, Acceleration and Policy Support) entwickelt. Nach der Ausgabe von MAPs hat das UN-System in Lesotho den SDG-Fahrplan für Konsultationen mit nationalen Partnern entworfen.
Die Gespräche mit der Regierung werden sich auch darauf konzentrieren, bestehende Mechanismen zur Bewältigung Sektor-übergreifender Fragen wie Armut und Gesundheit zu verstärken. Zusätzliche evidenzbasierte Empfehlungen und eine detaillierte Kostenaufschlüsselung der Interventionen könnten erforderlich sein, um staatliche Aktionspläne zu unterstützen“, fügte Tiisetso-Khabele hinzu.
Das UN-System sucht in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union (EU), dem ‘Bureau of Statistics’ und dem Ministerium für Entwicklungsplanung die Daten für ein nachhaltiges Entwicklungsprojekt zu entwickeln.
Diese Intervention soll zur Verwirklichung der nationalen, regionalen und globalen Ziele beitragen, wie sie im Nationalen Strategischen Entwicklungsplan (NSDP) und den SDGs verankert sind, (Milleniums-Ziele) zur Verringerung von Armut und Hunger auf die Hälfte. Angesichts der landwirtschaftlichen und sozioökonomischen Rahmen-Bedingungen spielen die Landwirtschaft, die Umwelt und die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, ob Lesotho in der Lage sein wird, die SDGs zu erreichen.
“Leider ist die Gesamtleistung dieser relevanten Sektoren nicht den Erwartungen gerecht geworden. Die allgegenwärtige Armut und Nahrungsmittelunsicherheit weitet sich noch aus und verschlechtert die Gesundheit vieler Basotho“, sagte Tiisetso-Khabele. Jetzt habe eine beträchtliche Zahl von fortschrittlichen Landwirten kleine und mittelständische Agrarunternehmen mit Unterstützung verschiedener UN-Agenturen gegründet. Diese unternehmen sind überwiegend im Gartenbau (Gewächshäuser) tätig, während es nur wenig Schwerpunkte bei der Klein-Vieh-Produktion gibt (Geflügel, Schweinehaltung und andere).
Tiisetso-Khabele fügte noch hinzu: “Die UN-Familie baut weiterhin facettenreiche Widerstands-Fähigkeit unter den am stärksten gefährdeten Teilen der Lesotho-Bevölkerung auf. Allein im Jahr 2014 gewährten die UN in Lesotho dem ‘UN-Food-Assests-Programm’ Zugang zu angereicherten Lebensmittel für mehr als 25.000 Begünstigte. Diese Sanierungsprogramme wurden von technischer Hilfe begleitet, um die Kapazitäten der wichtigsten Institutionen für die Frühwarnung, die Vorbereitung und die Reaktion auf die Nahrungsmittelkrise zu stärken.“
Die Vereinten Nationen arbeiten auch an der Integration von Sozialschutz und Landwirtschaft durch die Förderung von Hausgärten und von Ernährungserziehung bei den Sozialhilfeempfängern.
Tiisetso-Khabele sagte, dass das UN-System weiterhin die Mobilisierung und Ausbildung von Gemeinden zur nachhaltigen Landbewirtschaftung, zur Erhaltung der landwirtschaftlichen Produktionstechniken und -praktiken sowie zur Anwendung von erneuerbaren Energiequellen und Energietechnologien unterstützt. (IDN-InDepthNews – 03. September 2016)